Gesunde Ernährung in jedem Alter

Gesunde Ernährung in jedem Alter

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist eine wichtige Grundlage für die körperliche und geistige Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Körper alle Nährstoffe, die er für seine verschiedenen Funktionen benötigt, in ausreichender Menge erhält.

Bei schlecht zusammengestellter Ernährung kann er dieser Aufgabe nicht gerecht werden. Das kann von Mangelerscheinungen bis hin zu ernährungsabhängigen Erkrankungen führen. Die Folgen falscher Ernährung werden oft nicht sofort, sondern erst nach Jahrzehnten bemerkbar. Unsere SanLucar Ernährungsexpertin Lisa Ebben schreibt in einer Artikelreihe über gesunde Ernährung in den unterschiedlichen Phasen des Lebens. Lisa ist Ernährungswissenschaftlerin und arbeitet in der Qualitätsabteilung von SanLucar. (Und außerdem ist sie neues Mitglied im Team der SanLucar Blogger! Herzlich willkommen, Lisa!)

Teil 1: Die Grundlagen

Empfehlungen zur richtigen Ernährungen gibt es schon seit vielen tausend Jahren. Konkrete Nährstoffempfehlungen, wie wir sie heute kennen, existieren dagegen erst seit etwa 150 Jahren. Das Ziel ist es, Hunger und Mangelerkrankungen zu vermeiden, Nährstoffreserven aufzubauen und die Überversorgung mit bestimmten Stoffen zu vermeiden – also ganz allgemein gesagt: die Gesundheitserhaltung und –förderung. Im deutschsprachigen Raum gibt es die so genannten  DACH–Referenzwerte. Sie sind das Standardwerk für Nährstoffempfehlungen. Unter www.dge.de kann man sie sich selbst genau ansehen.

Jeder Nährstoff erfüllt im Körper sowie im gesamten Stoffwechselgeschehen ganz spezielle Aufgaben. Es handelt sich um ein hochkomplexes Zusammenspiel aller Nährstoffe miteinander. Die DACH-Referenzwerte gelten dabei nur für gesunde Personen. Bei Krankheiten, Stoffwechselstörungen oder regelmäßigem Medikamentenkonsum kann der Bedarf zum Teil stark von den aufgeführten Empfehlungen abweichen. Sie stellen auch keine starre Zielgröße dar und brauchen nicht jeden Tag genau erfüllt zu werden. Vielmehr sind die Werte als Tagesdurchschnitt im Verlauf einer Woche definiert und zur Orientierung gedacht. Neben den Hauptnährstoffen – Kohlenhydrate, Proteine und Fetten also – spielen Vitamine, Mineralstoffe und Wasser eine besondere Rolle.  Die Versorgung mit ihnen ist nicht ganz so einfach zu gewährleisten wie die mit den Hauptnährstoffen.

Vitamine

Ohne Vitamine läuft so gut wie nichts im menschlichen Körper. Sie wirken als Katalysatoren und werden für viele Stoffwechselvorgänge dringend benötigt. Es handelt sich bei ihnen um essentielle Nährstoffe, die mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Man unterteilt grundsätzlich in wasser- und fettlösliche Vitamine. Die letzteren kann der Körper nur in Kombination mit Fett aufnehmen. Vitamine kommen sowohl in tierischen als auch in pflanzlichen Lebensmitteln vor und sind sehr empfindlich gegenüber Wasser, Hitze und Licht. Beim Einkauf, der Lagerung und bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln sollte dies berücksichtigt werden. Eine dauerhaft unzureichende Zufuhr kann zu Vitaminmangelerkrankungen führen.

Mineralstoffe

Mineralstoffe kommen nur in geringen Mengen im Körper vor. Sie steuern Stoffwechselvorgänge, Nervenaktivitäten und sind auch Gerüst- und Stützsubstanzen. Je nachdem, wie hoch der durchschnittliche Bestand im Körper ist, werden Mineralstoffe in Mengen- und Spurenelementen eingeteilt. Mengenelemente benötigt der Körper – wie es der Name schon vermuten lässt – in einer bestimmten Menge, die von Mineralstoff zu Mineralstoff unterschiedlich ist. Spurenelemente hingegen benötigt der Körper nur in sehr geringen Mengen – also in Spuren. Trotzdem sind auch sie lebenswichtig. Beispiele für Mineralstoffe sind unter anderem Natrium, Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium, Jod, Zink, Chlorid und Phosphat.

Die ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen (und Vitaminen) wird durch eine obst- und gemüsehaltige Ernährung stark vereinfacht.

Wasser

Der Körper eines Erwachsenen besteht zu 50–60% aus Wasser. Eine ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit ist somit von großer Bedeutung. Wasser ist sowohl Baustoff als auch Lösungs- und Transportmittel. Zudem reguliert es die Körpertemperatur. Jugendliche und Erwachsene sollten etwa 1,5 l am Tag zu sich nehmen, Kinder etwas weniger. Weil der Körper andauernd Wasser über die Haut, Lunge und Nieren ausscheidet, ist eine regelmäßige Zufuhr unbedingt erforderlich. In Ausnahmefällen, etwa bei starker körperlicher Anstrengung, großer Hitze, hoher Kochsalz- und Eiweißzufuhr sowie Fieber, Erbrechen und Durchfällen, kann der Wasserbedarf stark über den genannten Werten liegen. Ein knapper Liter des täglichen Wasserbedarfs sollte sollte über die Nahrung aufgenommen werden. Besonders gut für die Wasseraufnahme über die Nahrung eignen sich Obst und Gemüse: Sie bestehen zu einem Großteil aus Wasser.

 

 

Es muss nicht auf immer auf alle Einzelheiten geachtet werden. Aber: Auf Dauer kann einseitiges Essen zu gesundheitlichen Problemen führen, da bestimmte Nährstoffe heutzutage im Übermaß aufgenommen werden, während andere dringend notwendige fehlen. Für eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist es oftmals schon ausreichend, wenn einige wenige Grundsätze beachtet werden. Als Orientierungshilfe kann beispielsweise die Ernährungspyramide der DGE genutzt werden. Da der Körper viele verschiedene Nährstoffe benötigt, sollte die Ernährung aber so abwechslungsreich wie möglich sein und im besten Fall fünf kleine Portionen Obst und Gemüse täglich beeinhalten.

Wenn Euer Interesse an gesunder Ernährung geweckt wurde, verfolgt doch einfach unsere Artikelreihe über gesunde Ernährung. In loser Folge  gibt es Informationen über die richtige Ernährung in den unterschiedlichen Lebensphasen (Kindheit, Schwangerschaft, Wechseljahre, Alter), aber wir gehen auch auf spezielle Ernährungsformen, wie etwa den Vegetarismus, ein.

Literatur und Links für mehr Informationen:

Bücher:

  • Biesalski, H.K.; Grimm, P.: Taschenatlas der Ernährung. Thieme-Verlag, 4. Auflage 2007.
  • Schek, A.: Ernährungslehre kompakt. Umschau, 3. Auflage 2008.
  • Elmadfa, I.; Leitzmann, C.: Ernährung des Menschen. Ulmer UTB Große Reihe, 4. Auflage 2004.